Jungtaek Kim, Korea konnte sich erfolgreich als moderne MICE-Destination positionieren. Wie möchten Sie diese Position stärken und wie wichtig ist die MICE-Industrie für Ihr Land?

Für Korea ist die MICE-Branche eine wichtige Triebkraft für regionales Wachstum und ausgewogene Entwicklung. Sie ist ein Konvergenztourismussektor, der verschiedene Formen, Technologien und Trends zusammenführt, um die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken. Unser Ziel ist es, durch innovative Konzepte und nachhaltige Infrastruktur die Position Koreas im internationalen Wettbewerb weiter auszubauen. Schliesslich besitzt die MICE-Branche eine hohe Wertschöpfung. Im Jahr 2024 beliefen sich die Ausgaben pro MICE-Besucher auf 2639 US-Dollar, was das 1,92-Fache der Ausgaben allgemeiner Touristen ist. Das zeigt, dass MICE-Teilnehmende deutlich mehr investieren und somit einen grossen wirtschaftlichen Einfluss auf Branchen wie Hotels, Shopping und Gastronomie haben.

Ein wichtiger Sektor also. Gibt es Pläne für dessen Ausbau?

Wir bauen kontinuierlich neue regionale Kongresszentren, um MICE-Events besser zu verteilen und die Attraktivität unseres Landes zu erhöhen. Zum Beispiel wird mit dem Event- und Conventions Center Osco in Cheongju im September 2025 eine weitere Top-Location eröffnet und bietet durch die Nähe zur Bahn (KTX) und zum internationalen Flughafen Cheongju eine hervorragende Verkehrsanbindung. Ausserdem ist die Eröffnung des Poex Center in Pohang für 2027 geplant, das durch die Einbindung von Posco, dem weltweit grössten Stahlunternehmen, eine grosse Anziehungskraft für internationale Konferenzen und Industrietourismus haben wird.

Wie sehen die besonderen Stärken Koreas als MICE-Destination aus?

Korea verfügt über eine exzellente Verkehrsinfrastruktur mit acht internationalen Flughäfen sowie fünf Kreuzfahrtterminals und Hochgeschwindigkeitszügen wie dem KTX. Der Incheon International Airport bietet Direktverbindungen zu 182 Städten und in 53 Länder. Zudem betreiben wir 19 grosse Kongresszentren – das grösste, Coex, befindet sich in Seoul – sowie 20 regionale MICEOrganisationen, die die Veranstaltungen vor Ort unterstützen. Ein weiterer Vorteil sind unsere einzigartigen Veranstaltungsorte, von denen wir 52 mit regionalem Charme und koreanischer Kultur als «Unique Venue» auswählen und den Planern für Rahmenprogramme wie Galadinner vorschlagen. Ausserdem sind unsere MICE-Einrichtungen mit modernster ICT-Infrastruktur und intelligenter Meeting-Technologie ausgestattet.

K-Content – also Kulturinhalte aus Südkorea – ist derzeit ein grosser Trend. Integrieren Sie die südkoreanische Kultur auch in Ihre MICE-Programme?

Ja, das machen wir: K-Pop-Tanzkurse, K-Food-Touren, Führungen zu K-Drama-Drehorten und K-Beauty-Make-up-Kurse sind mittlerweile beliebte Incentive- Programme. Und auch das sogenannte Templestay, bei dem Teilnehmende die traditionelle Kultur Koreas erleben, wird in etwa 30 Tempeln auf Englisch angeboten und lässt die Teilnehmenden durch Meditation und Tempelküche in den Alltag der Mönche eintauchen.

www.koreaconvention.org