Der raue unbehandelte Look von kleinen und authentischen Lokalitäten zieht eine Bandbreite unterschiedlicher Veranstaltungsformate an – hier werden der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Es entsteht ein Kontrast zwischen alt und neu, traditionell und urban, der immer wieder aufs Neue interessant wirkt.

Ein Event in einem Keller – was sich zunächst nicht unbedingt einladend anhört, ist bei näherer Betrachtung aber durchaus ein interessantes Unterfangen. Insbesondere, wenn es bei der erwähnten Location nicht um einen x-beliebigen, sondern um einen Walliser Weinkeller handelt. Und dies erst noch in der Wein-Hochburg Visperterminen, auch «Heidadorf» genannt. Genau: Die Region mit dem höchstgelegenen Weinberg Europas und bekannt für den lokalen Heida-Wein.

Kunstwerk mit 1500 Weinflaschen
Nur schon der Bau der St. Jodern Kellerei beeindruckt: Das Beleuchtungskonzept für den dreigeschossigen Erweiterungsbau heimste auch schon Preise wie den Deutschen Lichtdesign-Preises 2017 ein. Tatsächlich wird das Gewölbe des Barrique-Kellers wie auch den angrenzenden Loungebereich wunderschön in Szene gesetzt. Im Eichensaal ist zudem ein Kunstwerk aus über 1500 Weinflaschen geschaffen worden. Hier besteht nicht nur die Möglichkeit, die verschiedenen lokalen Weine zu degustieren, sondern auch den gesamten Saal zu mieten – inmitten der 1500 Weinflaschen. Dieser Ort schafft Inspiration für jegliche Arten von Veranstaltungen.

(c) Thomas Andenmatten

Innovation aus Tradition
Traditionen werden bei der St. Jodern Kellerei hochgehalten. Innovation aus Tradition – das ist eines der Erfolgsrezepte im höchstgelegenen Weinberg Europas und trägt so wesentlich zum schweizweit guten Image des Weindorfs Visperterminen bei. 1500 Flaschen verlassen die Kellerei täglich. Und die Nachfrage nach Weinen aus dem Haus sei gar so gross, dass man die Ernte bereits verkaufen kann, bevor die Trauben überhaupt gekeltert sind. Angeboten werden nur Weine aus dem Vorjahr, alle früheren Jahrgänge sind längst ausverkauft. Das gilt nicht nur für den berühmten Heida, sondern ebenso für die anderen Weine der Region. Walliser Winzer würden ihre Weine am liebsten alle selbst trinken – wer kann ihnen schon einen Vorwurf machen?

Event im Château
Wer hingegen einmal eine Veranstaltung in einem prunkvollen Schloss abhalten möchte, dem bietet sich diese Möglichkeit auf dem Château Le Rosey – inmitten der idyllischen Weinberge von Brusins. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts in Form eines Savoyer-Residenz erbaut, brannte es im Laufe der Jahre teilweise nieder, wurde durch Kriege in Mitleidenschaft gezogen und dementsprechend im Laufe der Jahrhunderte bis zu ihrer letzten Restaurierung mehrfach umgebaut. Heute hat sich das stilvolle Château der Weinproduktion verschrieben und organisiert massgeschneiderte Veranstaltungen samt Weindegustationen und kulinarischen Köstlichkeiten. Auf dem Schloss können alle Arten von Events mit bis zu 60 Sitzplätzen oder 120 Personen für einen Aperitif oder Cocktail organisieret werden –  ideal für Seminare, Workshops, Kochkurse, Hochzeiten, Geburtstage, Firmenessen, private Feiern und Weinproben. Aus Bursins, dem Geburtatort von Bundesrat Guy Parmelin, stammen übrigens auch die berühmten Malakoffs (knusprig frittierte Käseschnitten), welche man unbedingt einmal probiert haben muss.

© Marc Baertsch

Das alte Kornhaus an der Aare
Apropos hervorragend Essen: Ein Platz zum Geniessen und Wohlfühlen ist das urchige «Ristorante il Grano» in Bühren an der Aare. Die über 370 Jahre alten Gemäuer haben denn auch schon einiges erlebt, und das ehemalige Kornhaus direkt am Fluss wurde erst gerade vergangenen Monat nach einer umfangreichen Renovation wiedereröffnet. Es ist ein wahrer Begegnungsort des Genusses – in einer einzigartigen Atmosphäre steht eine naturnahe, biologische und traditionelle Küche aus Italien und dem Tessin im Zentrum. Die Gastgeber kochen hausgemachte und bodenständige mediterrane Küche nach Familien- und Traditionsrezepten; das Ristorante ist denn auch über die Region hinaus für ihre hochstehende südländische Küche bekannt.

(c) Il Grano

Events, Kunst und Kultur
Zudem ist die Lokalität ideal für jegliche Events geeignet – die Gastgeber sind mit Fahrzeugen und Zelt, mit Schirmen und Picknickkörben, mit Fackeln und Kerzen, zu Land und auf dem Wasser so ziemlich für alles gerüstet. Hier wird jedes Seminar, jeder Mitarbeiteranlass oder Event zu etwas Einzigartigem. Und auch die Kunst kommt nicht zu kurz: Dem Ristorante Il Grano gelang mit seinen Konzertreihen schon mehrfach eine bezaubernde Symbiose zwischen gehobener Gastrokultur und arrivierter Liedermacherkunst.

Auf den Spuren des Apfels
Ein Event der etwas anderem Art lässt sich derweil in der Ostschweiz erleben. Mit allein 210‘000 Hochstamm-Apfelbäumen und 1600 Hektaren Obstkulturen ist der Thurgau bekanntlich ein wahres Apfelparadies. Das Schweizer Mosterei- und Brennereimuseum «MoMö» in Arbon ist eine Hommage an die Region und ans Safthandwerk, der seit fünf Generationen aktiven Mosterei Möhl. Das MoMö-Museum veranschaulicht die Genusswelt der Familie Möhl und macht den Apfel und die Saftherstellung im Thurgau mit allen Sinnen erlebbar.

(c) MoMö

Museum mit Obstgarten
Bei einer Mostereiführung kann man als Gruppe von den Profis spannende Einblicke in das Safthandwerk der Familie Möhl gewinnen. Schritt für Schritt erklären und zeigen die Profis, wie sie das Beste aus dem Apfel quetschen. Die Führung schliesst mit einer Degustation von Möhl-Spezialitäten ab und anschliessend können die Besucher das Museum erkunden. Abgerundet wird der fruchtige Besuch mit einem lockeren Beisammensein in der Bar oder – bei schönem Wetter – im Obstgarten. Natürlich inklusive bodenständigen Köstlichkeiten aus der Region.

www.heidadorf.ch, www.myvaud.ch, www.madeinbern.com, www.thurgau-bodensee.ch