Zurück auf der grossen Bühne

Das Warten hat ein Ende: Die Welt des internationalen Tourismus ist endlich wieder zu Gast in Berlin. Unter dem Leitmotiv «Open for Change» bereitet sich die ITB Berlin auf ihr Live-Comeback nach drei Jahren mit Pandemiebedingten Einschränkungen vor. In dieser Planungsphase und Neuorientierung erfuhr das ITB-Konzept einige Änderungen: Statt wie bisher von Mittwoch bis Sonntag wird die ITB Berlin 2023 von Dienstag bis Donnerstag – vom 7. bis 9. März 2023 – stattfinden. Die internationale Tourismusmesse bündelt ihre Kräfte und wird zudem erstmals als reiner B2B-Event seine Türen öffnen.

Reine B2B-Messe

«Diesen Wunsch haben wir auf Seiten der Aussteller schon länger vernommen», sagt David Ruetz, Leiter der ITB Berlin. «Sie können sich mit unserem neuen Konzept ganz klar auf ihre B2B-Zielgruppe und damit auf PartnerInnen, KundInnen und Medienschaffende konzentrieren.» Die Anforderungen an globale Messen hätten sich in den letzten Jahren stark verändert.

«Mit der Positionierung der ITB Berlin als reines B2B-Produkt möchten wir die Zukunftsfähigkeit der Plattform sicherstellen und die Marke als weltweiten ‹Katalysator› der Tourismusbranche noch einmal massgeblich stärken. Zugleich sorgen wir für eine notwendige Profilschärfung sowie für eine bessere Kundenbindung und Neugewinnung.» Die ITB Berlin, so Ruetz weiter, könne mit der Neukonzeptionierung die Kapazitäten für die Weiterentwicklung der Messe nutzen und die Zielgruppen unter anderem mit zusätzlichen Networking-Möglichkeiten ansprechen.

Wegweisende Themen

In puncto Aussteller verkündet die Messe die Wiederaufnahme eines beliebten Events: So plant die ITB Berlin 2023 erstmalig wieder die Auszeichnung herausragender Messe-Auftritte im Rahmen der ITB Exhibitor Awards. Parallel zur Messe soll erneut der ITB Berlin Kongress stattfinden. Er ist weltweit der grösste Branchen-Fachkongress. Ausgewählte Sessions werden per Stream auf der ITB Xplore-Plattform angeboten. Der Kongress bietet als Think Tank Keynotes, Podiumsdiskussionen, Interviews und Awards zu wegweisenden Themen in den Bereichen Travel Technology, Marketing & Distribution, Future Travel, MICE, Nachhaltigkeit oder soziale Verantwortung.

«Gewohnt stark» zurück

Wie die ITB Berlin mitteilt, sei das Early-Bird-Angebot für die Standbuchungen erfolgreich verlaufen. Nach der Zwangspause meldeten sich zahlreiche Organisationen und Firmen zurück – der wirtschaftlichen und geopolitischen Turbulenzen zum Trotz. Im Herbst 2022 waren mehr als 70 Prozent der angebotenen Fläche gebucht. «Gemessen am frühen Zeitpunkt sind wir überaus zufrieden mit der Resonanz», sagt David Ruetz.

Nebst Europa, Australien, den USA und Kanada sowie zahlreichen Inseln der Karibik sind auch die arabischen Destinationen gut am Start. Das aufstrebende Tourismusland Saudi-Arabien hat gar eine ganze Halle für sich. Asien ist ebenfalls gut vertreten – eine starke Präsenz haben zum Beispiel die Malediven, Singapur, Thailand, Malaysia, Südkorea, Philippinen oder Japan. Eine wichtige Rolle bei der ITB Berlin 2023 kommt dem offiziellen Gastland Georgien zu: Das Land am Kaukasus wird die Messe am Vorabend der ITB Berlin 2023, am 6. März, mit einer feierlichen Gala im City Cube Berlin eröffnen. Zudem ist Georgien mit einer grossen physischen Präsenz auf dem Messegelände sowohl im hub27 als auch in der Halle 4.1 vertreten.

Boom bei Travel Technology

Bei den Ausstellern scheint insbesondere der Bereich Travel Technology zu boomen: «Der Travel-Tech-Bereich war bereits vor der Pandemie einer der grössten Wachstumsbringer», sagt David Ruetz. «Das ist auch heute wieder der Fall.» Inhaltlich setzt die ITB auf die Trendthemen. Ein Schwerpunkt liegt zum Beispiel auf Robotik und Künstliche Intelligenz (KI), ein weiterer Aspekt beschäftigt sich mit der Rolle von Nachhaltigkeit auf Travel Technology. Darüber hinaus erwartet Ruetz Innovationen aus den Bereichen Blockchain/Fintech, Virtuelle Realität (VR), Social Media sowie Cyber Security. Zudem spielt auch Tech im Hotel- und Hospitality-Bereich eine wichtige Rolle.

«Grosse Resonanz haben wir auf unseren Call for Papers erhalten», sagt der Messeleiter. Rund 150 Unternehmen – Start-ups ebenso wie etablierte Firmen – hätten ihre Innovationen eingereicht. Diese wertet die ITB aus, um daraus das Programm für die eTravel World zu entwickeln.

Die Trend-Segmente

Nebst Travel Technology verzeichnet die ITB Berlin auch in den Trend-Segmenten LGBTQI+, Adventure, Responsible, Medical, Luxus oder Tours & Activities ein deutliches Comeback. Das Lounge-Konzept wird gleichzeitig mit der neuen Business+ Lounge in Halle 7.2A und den Business Satellites im Hub27 gelauncht. Der Hub27 ist das neue Veranstaltungsgebäude mit direktem Zugang zu den Hallen 1 und 2. Die säulenfreie Halle besitzt 10’000 Quadratmeter Fläche sowie ein 550 Quadratmeter grosser Foyer-Bereich. Dabei handelt es sich um eine ideale Alternative zu einigen zuvor benutzten Hallen, die zurzeit infolge Renovierung geschlossen sind.

Top-Experten als Kuratoren

Ein weiteres Novum ist der Sachverständigenrat, dessen Mitglieder für eine oder mehrere der geplanten Themen verantwortlich sein werden. Die Tracks finden auf ihren jeweiligen Bühnen statt und ersetzen die Thementage der Vorgängerveranstaltungen. Als Kuratoren konnte die ITB Berlin bekannte Spezialisten auf ihrem Gebiet gewinnen: Heinz-Dieter Quack, Professor für Destinationsmanagement an der Ostfalia HaW, ist verantwortlich für die Themen Future Travel, Destination Management und Future Work, Willy Legrand, Professor an der International University of Applied Sciences, wird für den Bereich CSR/Resilienz zuständig sein, Karoline Wiegerink, Professorin für City Hospitality, Hotelschool Den Haag, für das Segment Hospitality, Lea Jordan, Mitbegründerin von techtalk.travel, für Digitalisierung, Travel Technology und Startups sowie Markus Heller von der Dr. Fried & Partner GmbH für die Bereiche Reiseveranstalter, Reisevertrieb, Kreuzfahrten, Carrier und Transformationsprozesse.

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