Sie amteten lange als Generaldirektor der Hotelfachschule Lausanne. Wie wichtig ist die EHL für das Land?

Die EHL Gruppe ist eine weltweite Referenzgrösse für Bildung, Innovation und Beratung im Hospitality- und Dienstleistungssektor. Mit ihrer Expertise, die bis ins Jahr 1893 zurückreicht, bietet sie heute an drei Standorten in der Schweiz und in Singapur eine breite Palette an wegweisenden Bildungsprogrammen an. Darüber hinaus erbringt die EHL Gruppe Beratungs- und Zertifizierungsdienstleistungen für Unternehmen und Lernzentren auf der ganzen Welt. Die EHL steht seinem Fachbereich sehr nahe, das ist wichtig für eine Branche, die sich ständig verändert.

Die Ausbildung an der EHL gilt als wegweisend für Hotellerie und Gastronomie wie auch für die Wirtschaft – inwiefern?

Die EHL bieten Studiengänge in den Bereichen Gastgewerbe und Hotelmanagement an. Dazu zählen voruniversitäre Kurse, ein Bachelor-Abschluss, Master-Abschlüsse sowie MBA- und Online-Programme für Führungskräfte. Rund die Hälfte der Studenten findet die Berufung im Hotel- und Gastgewerbe, die andere Hälfte im branchennahen Dienstleistungsbereich. Der Schwerpunkt der Aus- und Weiterbildung liegt auf Innovation und Betriebswirtschaft, dadurch sollen auch andere Branchen von den Werten der Schweizer Hotellerie profitieren können: Leidenschaft, Servicequalität, Genauigkeit und Weltoffenheit.

Unter ihrer Führung wurde eine Kooperation mit der Stadt Lausanne zur Errichtung eines «Innovation Hub» mit Fokus Hospitality aufgegleist – mit welchem Ziel?

Ziel ist es, die Unternehmensgründung den Studenten und Partnern zu erleichtern. Beispielsweise können die Studierenden im Abschlussjahr statt einer Abschlussarbeit oder einer betriebswirtschaftlichen Arbeit an einem beruflichen Projekt arbeiten, das auf die Gründung eines Startups abzielt. Der «Innovation Hub» beabsichtigt die Berufswelt und die Welt der Bildung so nah wie möglich zusammenzubringen und die Zeit zu verkürzen, die benötigt wird, um ein Unternehmen in einer Welt zu gründen, in der Wachstumszyklen immer schneller werden. Darüber hinaus kommt die Fakultät so in Berührung mit konkreten beruflichen Fragestellungen.

Sie sind auch Präsident des Office des Vins Vaudois sowie von Vaud Promotion. Können Sie ausführen, wie diese Zusammenarbeit genau aussieht?

Bei den Waadtländer Weinen ist unser Hauptziel der Deutschschweizer Markt. Waadtländer Weine sind Qualitätsprodukte, die oft in kleinen Weingütern hergestellt werden. Es ist daher schwierig, den Wettbewerb mit Weinen aus Ländern zu gewährleisten, welche in grossem Umfang und zu niedrigen Kosten produzieren. Wir müssen an unserem Image und der Qualität unserer Produkte arbeiten und auf die Entwicklung des Kundengeschmacks achten. In Bezug auf den Tourismus sind die Herausforderungen vergleichbar. Wir müssen die Schweizer ermutigen, die Vielfalt und die Schönheit unseres Landes zu entdecken. Touristisch geht es nicht um Konkurrenz zu fernen Destinationen, sondern um Komplementarität und Kultur.

Wie positioniert sich der Kanton Waadt im schweizweiten MICE-Bereich?

Der Kanton Waadt zählt weltweit zu den führenden MICE-Destinationen, dies aufgrund der atemberaubenden Kulisse, der herausragenden Veranstaltungsorte und insbesondere aufgrund professionell aufgestellter Strukturen, welche die Organisation eines qualitativen Events massgebend erleichtern. So können wir Kongressorganisatoren effizient bei der Vorbereitung der Bewerbungsunterlagen und beim Ausschreibungsprozess unterstützen sowie bei der Akkreditierungsabwicklung und dem Veranstaltungsmanagement vor Ort. Im Schweizer Markt punktet das Waadtland mit der Kombination von «Savoirfaire » und «Savoir-vivre». Der Kanton Waadt gilt als Wissenschafts- und Innovationshub und gleichzeitig als Paradies der Gaumenfreude.

www.myvaud.ch