Das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO vertrat die Schweiz an der Generalversammlung in Usbekistan und präsentierte Schweizer Initiativen, insbesondere zur nachhaltigen Entwicklung im Tourismus. In Samarkand beeindruckte die rasante touristische Entwicklung Usbekistans, die von der Schweiz aktiv unterstützt wird. An der Generalversammlung vom 16. bis 20. Oktober 2023 in Samarkand war viel Zuversicht zu spüren. Der Tourismus hat sich weltweit – schneller als erwartet – von der Corona Pandemie erholt und blickt zuversichtlich in die Zukunft. Viele Länder – darunter auch die Schweiz – erwarten bereits für das laufende Jahre eine touristische Nachfrage, die über dem Niveau von 2019 liegen wird. Die erfreuliche, rascher als erwartet ablaufende Erholung ist eine gute Voraussetzung, sich über die Zukunft des weltweiten Tourismus Gedanken zu machen.

Nicht überraschend stand denn auch in den Präsentationen und Diskussionen die Thematik der nachhaltigen Entwicklung im Tourismus im Vordergrund. Wie kann die zukünftige touristische Entwicklung in nachhaltige Bahnen gelenkt werden und was bedeutet die bis 2050 angepeilte Dekarbonisierung des Tourismusund Reisesektors für dessen Entwicklung genau? Die in Samarkand geführten Diskussionen zeigen, dass sich der weltweite Tourismussektor diesen Herausforderungen bewusst ist. Gleichzeitig ist das Suchen und Umsetzen von Lösungsansätzen aber herausfordernd und kann nicht vom Tourismussektor alleine gemeistert werden. Gerade bei der Dekarbonisierung braucht es primär übergeordnete gesamtwirtschaftliche Vorgehensweisen auf multilateraler Ebene.

Das Interesse Usbekistans am Schweizer Bildungssystem ist gross. © Shutterstock/Christophe Cappelli

Morcote und Saint-Ursanne «beste Tourismusdörfer»

Die Schweiz konnte sich an der UNWTO-Generalversammlung aktiv einbringen. Auf grosses Interesse stiessen insbesondere die Bemühungen der Schweiz für eine verbesserte Messbarkeit der nachhaltigen Entwicklung im Tourismus. Hier ist die Schweiz weltweit, zusammen mit einer Handvoll weiterer Länder, vergleichsweise weit fortgeschritten. Für Stolz und Genugtuung sorgte zudem die Auszeichnung von Morcote und Saint-Ursanne als «beste Tourismusdörfer». Damit verfügt die Schweiz nun schon über sieben, von der UNWTO im Rahmen der Initiative «UNWTO Best Tourismus Villages» ausgezeichnete Tourismusorte. Und nicht zuletzt gewann die Schweiz auch im Wettbewerb «Tourismuspromotion» dank einem Video von Schweiz Tourismus eine Auszeichnung. Schlussfolgernd lässt sich sagen, dass die touristische Arbeit der Schweiz weltweit sehr geschätzt und auf viel Anerkennung stösst. Darauf dürfen wir stolz sein!

Usbekistan setzt auf den Tourismus

Stolz sein darf auch Usbekistan, welches als Gastgeber der UNWTO-Generalversammlung einen würdigen Rahmen für das weltweite Stelldichein der Tourismusbehörden und -akteure geboten hat. Beeindruckt hat alle Teilnehmenden wie stark Usbekistan auf den Tourismus als Entwicklungsmotor setzt. Usbekistan ist ein aktuelles Anschauungsbeispiel wie – aufbauend auf dem historischen Erbe der Seidenstrasse sowie den landschaftlichen Reizen – eine neue globale Reisedestination geschaffen werden kann. Noch bleibt viel zu tun. Sowohl bei den Infrastrukturen sowie auch bei der Dienstleistungsqualität. Der Wille zur touristischen Entwicklung sowie das vorhandene kulturelle und naturräumliche Potenzial sind aber beeindruckend, und es wird sich lohnen, die Entwicklung Usbekistans als Reiseland in den nächsten Jahren etwas genauer zu verfolgen.

Die Schweiz unterstützt Usbekistan

Im Schaufenster stand in Samarkand auch, wie die Schweiz die touristische Entwicklung Usbekistans unterstützt. Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit IZA setzt sich die Schweiz insbesondere für eine Verbesserung der Ausbildung ein. Das duale Bildungssystem der Schweiz und insbesondere unsere Berufslehre bieten hervorragende Ansätze, um die zwingend nötige Verbesserung der Ausbildung touristischer Akteure in Usbekistan zu ermöglichen. Das Interesse des Landes am Schweizer Bildungssystem ist gross und die Bereitschaft für Veränderungen da. Eindrücklich zu sehen, wie sich die Schweiz in Usbekistan positiv verändernd einbringt!

Richard Kämpf,
Leiter Ressort Tourismuspolitik,
Staatssekretariat für Wirtschaft SECO
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