Die Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO) hat die besten Tourismusdörfer 2022 bekannt gegeben, eine Zusammenstellung herausragender ländlicher Tourismusziele aus aller Welt. Das Dorf Birgi in der Türkiye wurde aufgrund seines Engagements für Innovation und Nachhaltigkeit sowie seiner Architektur und seiner immateriellen kulturellen Werte in diese Liste aufgenommen.

So historisch wie schön

Birgi liegt inmitten eines der fruchtbarsten Becken in der westlichen Ägäisregion der Türkiye und zeichnet sich durch baumbeschattete Kopfsteinpflasterstrassen und traditionelle Häuser und Bauwerke aus dem 12. Jahrhundert aus. Das Dorf kann auf eine lange Besiedlungsgeschichte zurückblicken, die bis 3000 v. Chr. Zurückreicht. Unter der Herrschaft der Phryger, Lydier und Perser war Birgi Teil des Königreichs Pergamon und des römischen Reichs. Auch während der Zeit der anatolischen Fürstentümer spielte Birgi eine wichtige Rolle; das Dorf war die Hauptstadt des Fürstentums Aydınoğulları. Im Jahr 1426 kam Birgi unter osmanische Herrschaft, bis ins 17. Jahrhundert blieb es ein Verwaltungs- und Kulturzentrum.

Ulu Moschee© Go Türkiye

Einem Freilichtmuseum gleich

Birgi beherbergt zahlreiche historische Bauwerke, darunter Gräber, Koranschulen und Moscheen sowie Brunnen, Bäder und Bibliotheken, von denen viele aus der Zeit der anatolischen Fürstentümer und der Osmanen stammen. Die Ulu-Moschee (Aydınoğlu-Mehmet-Bey-Moschee) gehört zu den prächtigsten Beispielen der Zivilarchitektur des 18. Jahrhunderts. Weitere bemerkenswerte Bauwerke im Dorf bilden das Çakırağa-Haus, das İmam Birgivi-Grabmal, das Sandıkoğlu-Haus, die Dervişağa-Moschee und das Ümmü Sultan Şah-Grabmal.

Cakiraga Mansion
© Go Türkiye

Lokaler Gaumenschmaus

Die Lage und der landwirtschaftliche Reichtum der Umgebung haben die lokale Gastronomie von Birgi geprägt. Die vorwiegend ägäische Küche – eine Pionierin der gesunden Ernährung – ist bekannt für ihr Olivenöl, ihren Wein, ihre Kräuter und Meeresfrüchte.

Zu den besonderen lokalen Gerichten von Birgi gehört das berühmte ägäische Frühstück, das ausschliesslich aus Naturprodukten besteht. Weitere Spezialitäten sind die Kestirme-Suppe, die mit Hühnern aus der Region zubereitet wird, Bio-Kräuter, die geröstet oder zu Salaten verarbeitet werden, gebutterter Keşkek (ein Eintopf aus Weizen, Gerste und Fleisch), çatal (Linsensuppe) und gefüllte Zucchiniblüten. Eine ganz besondere Spezialität ist Schnee-Halva, eine Mischung aus schwarzem Maulbeersaft und dem Schnee von Bozdağ, welche bei Einheimischen wie auch Besuchern gleichermassen beliebt ist.

Autor: Tourismus Lifestyle Verlag

Beitragsbild: © Go Türkiye